Künstliche Kost – Ernährung in Deutschland, 1840 bis heute

Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Wissen über Ernährung grundlegend. Aus einer Ganzheit von Lebensmittel und Speise wurde eine Mixtur von Stoffen. Wer von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten, später von Mineralstoffen und Vitaminen sprach, distanzierte sich vom täglichen Essen. Gleichzeitig konnte er jedoch messen und wägen, die Stoffe analysieren, Ernährung planen und verbessern. Neue Produkte wurden so möglich. Die neue »Künstliche Kost« war nahrhaft und schmackhaft, doch nicht länger von Herkunft geprägt. Sie verbreiterte die Lebensmittelpalette, erlaubte Versorgungssicherheit, schuf neue Risiken und entwertete die praktische Kochkunst. Der lange Schatten dieses neuen Wissens bestimmt bis heute unsere Lebensmittel, unser Essen. Dieses Buch bietet in fast hundert Unterkapiteln ein faszinierendes Panorama der Veränderungen der Ernährung seit Mitte des 19. Jahrhundert. Akteure in Wissenschaft, Wirtschaft und Staat rangen um die Konturen des Neuen, umgarnten fürsorglich die Konsumenten. Kriege und Krisen beschleunigten den Wandel, in Friedenszeiten verbreitete sich „künstliche Kost“ in den Massenmärkten. Der Autor untersucht, wie sich das Reden über Ernährung verändert hat, wie Werbung nötig wurde, wie Zusatzstoffe Bedeutung gewannen und Gebote und Verbote den Essalltag bis heute prägen. Wer um all dies weiß, wird reflektierter essen, wird einfachen Botschaften und Parolen nicht mehr folgen, und anders mit dem umgehen, was er sich einverleibt.

  • Autor: Uwe Spiekermann
  • 1. Auflage 2018
  • 948 Seiten mit 144 Abb. und 7 Tab. gebunden
  • ISBN 978-3-525-31719-8
  • Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
  • Preis: 60,00€
  • Auch als E-Book erhältlich

Einladung „Kulinarische Ethnologie“

Daniel Kofahl und Sebastian Schellhaas möchten Sie herzlich zur Veranstaltung „Kulinarische Ethnologie“ am 17. Mai ab 18.30 Uhr im Diderot Berlin einladen. Es handelt sich um den Book Launch und das Autorengespräch zur gleichnamigen Publikation, die von der Deutschen Akademie für Kulinaristik sowie der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie gefördert worden ist.

Die Herausgeber des Buchs sowie mehrere Autorinnen und Autoren sind an diesem Abend vor Ort. Zur Begleitung werden thematisch passende Snacks serviert. Tickets können im Vorverkauf über die Website des Diderot (http://diderot-berlin.de/veranstaltungen/kulinarische-ethnologie) gebucht werden.

Verlängerung des Call for Papers für das Panel „Alltag nach der Flucht: Ernährung und andere Konsumpraktiken“

– Die Einreichungsfrist wurde bis zum 11.4.2018 verlängert! –

4.-6. Oktober 2018

am Zentrum Flucht und Migration in Eichstätt

 

Die Forschung zu Fluchtmigration und gesellschaftlicher Teilhabe verfolgt bislang selten Perspektiven, die sich mit dem Alltag von Geflüchteten und insbesondere dem alltäglichen Konsum auseinandersetzen. Im Hinblick auf Geflüchtete stehen Forschungsarbeiten, die einerseits die Bedeutung von Autonomie im Kontext von Ernährungs- und Konsumpraktiken, andererseits die strukturellen Bedingungen, unter denen diese im Spannungsfeld von Fremd-und Selbstversorgung organisiert werden (z.B. Möglichkeiten der Selbstversorgung, Verfügbarkeit bestimmter Produkte, zeitliche/räumliche/finanzielle Restriktionen, aber auch besondere Bedürfnisse und Handlungsstrategien, um sie zu befriedigen) untersuchen, noch weitgehend aus.

Ziel des Panels ist es deshalb, laufende Forschungsarbeiten zusammenzubringen und den Austausch in diesem jungen Forschungsfeld anzuregen. Entsprechend sind Beiträge gewünscht, die sich empirisch mit Ernährung und Konsum von Geflüchteten auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf Konsum- und Ernährungspraktiken, verstanden sowohl als Praktiken des Auswählens, Erwerbens, Auf-/Zubereitens und Verbrauchens/Essens als auch des Geschmacks.

Vortragsvorschläge (mit einer Abstract-Länge von max. 250 Wörtern) können bis zum 11.4.2018 als Word Dokument oder PDF via witterhold@politikwissenschaft.uni-siegen.de eingereicht werden.

Alle wichtigen Infos stehen hier zum Download im PDF-Format zur Verfügung.

proJugend – Ess-Kulturen Jugendlicher

Ernährung steht heutzutage besonders bei Jugendlichen im Fokus. Sie ist ein Medium über dass Menschen ihre Kultur, Lebenseinstellung, Fitness und ihr Gesundheitsbewusstsein vermitteln. Man präsentiert, kommentiert sein Essen und muss sich auch oft dafür rechtfertigen. Das Croissant sei zu fett, der Salat in einer Wegwerfschale, solche Sätze sind an der Tagesordnung. Doch warum ist das so? Und wie geht man damit um?

Gunther Hirschfelder und Markus Schreckhaas versuchen Anregungen für einen Leitfaden zu geben.

Den gesamten Text finden Sie hier.

„SUPERFOOD“ Kokosnuss

Lange gab es in Supermärkten die letzten Jahre nur wenig zum Thema Kokos zu finden, doch die Zahl an unterschiedlichen Kokosprodukten und auch die Nachfrage nach diesen ist beträchtlich gestiegen. Doch warum ist die Kokosnuss plötzlich so angesagt?

Der Kulturwissenschaftler Markus Schreckhaas, der auch bei EssKult.net aktiv ist, glaubt, dass die Kokosnuss an Urlaub und an andere schöne Erlebnisse erinnert. Die Käufer wollen sich ein Stück Exotik und Abwechslung nach Hause holen, wenn sie Kokosprodukte kaufen. Weitaus größere Faktoren für den Boom der Kokosnuss ist laut Schreckhaas der im Moment angesagte „healthy lifestyle“ und der „Vegan-Trend“. Die Kokosnuss ist reich an Nährstoffen und Kokosmilch ist eine gute Alternative zu herkömmlicher Milch für Veganer, was die Nachfrage stark nach oben treibt.

Hinzu kommt der Einfluss von amerikanischen Athleten/Sportlern, die schon seit Jahren besonders auf Kokosöl und Kokosfett zählen, da diese eine schnelle Energiezufuhr bieten.

Die Kokosnuss hat sich in der Gesellschaft als Zeichen für Fitness und einen gesunden Lebensstil etabliert und laut Ernährungsexperten wird der Kokostrend noch sehr lange anhalten.

Weiter Informationen finden sie hier.

Call for Papers: 2. Konferenz des Netzwerks Flüchtlingsforschung

 

4.-6. Oktober 2018

am Zentrum Flucht und Migration in Eichstätt

 

Call for Papers für das Panel „Alltag nach der Flucht: Ernährung und andere Konsumpraktiken“

Die Forschung zu Fluchtmigration und gesellschaftlicher Teilhabe verfolgt bislang selten Perspektiven, die sich mit dem Alltag von Geflüchteten und insbesondere dem alltäglichen Konsum auseinandersetzen. Im Hinblick auf Geflüchtete stehen Forschungsarbeiten, die einerseits die Bedeutung von Autonomie im Kontext von Ernährungs- und Konsumpraktiken, andererseits die strukturellen Bedingungen, unter denen diese im Spannungsfeld von Fremd-und Selbstversorgung organisiert werden (z.B. Möglichkeiten der Selbstversorgung, Verfügbarkeit bestimmter Produkte, zeitliche/räumliche/finanzielle Restriktionen, aber auch besondere Bedürfnisse und Handlungsstrategien, um sie zu befriedigen) untersuchen, noch weitgehend aus.

Ziel des Panels ist es deshalb, laufende Forschungsarbeiten zusammenzubringen und den Austausch in diesem jungen Forschungsfeld anzuregen. Entsprechend sind Beiträge gewünscht, die sich empirisch mit Ernährung und Konsum von Geflüchteten auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf Konsum- und Ernährungspraktiken, verstanden sowohl als Praktiken des Auswählens, Erwerbens, Auf-/Zubereitens und Verbrauchens/Essens als auch des Geschmacks.

Vortragsvorschläge (mit einer Abstract-Länge von max. 250 Wörtern) können bis zum 25.3.2018 als Word Dokument oder PDF via witterhold@politikwissenschaft.uni-siegen.de eingereicht werden.

Alle wichtigen Infos stehen hier zum Download im PDF-Format zur Verfügung.

Tagung Das Essen der Kinder – zwischen Pädagogisierung, Konsum und Kinderkultur

Die Tagung des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung (ZKJF) in Kooperation mit Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit Technische Hochschule Köln, Forschungsschwerpunkt Bildungsräume in Kindheit und Familie, findet vom 06. bis zum 07. Dezember 2018 statt.

In der europäischen Kulturgeschichte der Moderne ist Ernährung eng mit pädagogischen Erwartungen und Zielen verknüpft. Dies zeigt sich aktuell in den kritischen Debatten zum Ernährungsverhalten westlicher Gesellschaften, in denen Ernährung und Essenssituationen als bedeutende Erziehungs-, Bildungs- und Präventionsgegenstände verhandelt werden.

 

Alle wichtigen Infos stehen hier zum Download im PDF-Format zur Verfügung.

10 Jahre Nationale Verzehrsstudie II

Der WDR erinnert in seinem Zeitzeichen vom 30.01.2018 an die vor zehn Jahren vorgestellte NVS II, für die bei über 20.000 Bürgerinnen und Bürgern zwischen 14 und 80 Jahren in allen Teilen Deutschlands über zwei Jahre Daten rund um Ernährung gesammelt worden waren.
EssKult.net Mitglied und Ernährungshistoriker Uwe Spiekermann geht in dieser Sendung rückblickend auf Erhebung und Auswertung der Studie und auf den gesellschaftliche Umgang mit diesen Ergebnissen ein.

Die komplette Ausgabe des Zeitzeichens finden sie hier.

Kulinarische Ethnologie

Köln, den 02.02.2018: Der Transcript Verlag veröffentlichte das neue Buch von D. Kofahl und S. Schellhaas, welches einen Einblick in fremde, als auch die deutsche Küche und Ernährungskultur gibt.

Traditionen und Wandel, Küchenpraxis und Theorie – dieser Band bietet Einblicke in das facettenreiche Feld der Wissenschaft vom kulinarisch Fremden und der Vielfalt globalisierter Ernährungskulturen. Die Zusammenstellung empirischer Fallbeispiele und innovativer Theoriekonzeptionen markiert dabei nicht nur den Status quo deutschsprachiger kulinarischer Ethnologie. Sie macht vor allem Appetit auf mehr.

Für mehr Informationen steht die Pfd. zum Download zu Verfügung.

Tagung „Ernährung kehrt in die Stadt zurück – Innovative Ansätze urbaner Food Governance“

In Kooperation des  Netzwerks Ernährungskultur (Esskult.net) & Schweisfurth Stiftung / DNEE findet am 10.-11. November 2017 an der Hochschule Fulda eine Tagung statt.

Die Anmeldung ist noch bis zum 15.10.2017 möglich.

Veränderte Rahmenbedingungen im 21. Jahrhundert (wie globalisierter Handel von Lebens- und Futtermitteln, Urbanisierung oder Auswirkungen des Klimawandels) und neue Ansprüche der Konsument/innen in den westlichen Industrieländern (wie Nachhaltigkeit und Fairness) führen dazu, dass sich die städtische Lebensmittelversorgung grundlegend wandelt und die Ernährungspolitik in die Stadt „zurückkehrt“ (Müller 2007, Stierand 2014).

Alle wichtigen Infos stehen hier zum Download im PDF-Format zur Verfügung.

Hier gelangen sie zur Anmeldung.