Neuer Vorstand des Kulinaristik-Forums

Das „Kulinaristik-Forum“ hat seit dem 12. März 2022 einen neuen Vorstand. Das Netzwerk für Wissenschaft, Kultur und Praxis steht seit 2008 für eine interdisziplinäre Untersuchung von Essen und Ernährung. Wissenschaftliche Forschung und deren praktische Anwendung in Gastronomie und Touristik gehen dabei zusammen. Als neuer Vorsitzender dient nun der Weimarer Wirtschafts- und Sozialhistoriker Uwe Spiekermann, der Nußlocher Hotelier Klaus Michael Schindlmeier agiert als Stellvertreter. Den weiteren Vorstand des Kulinaristik-Forums bilden der Heidelberger Literatur- und Ritualforscher Burckhard Dücker, der Trierer Linguist und Amerikanist Stefan Diemer, die Göttinger Diskurs- und Kulturlinguistin Nicole Wilk sowie die Würzburger Germanistin Franziska Stürmer. Sie leitet weiterhin die Redaktion des Forums. Als Geschäftsstellenleiter wurde der in Speyer ansässige Journalist Rolf Klein bestätigt.

Die Publikationen des Forums, das „Jahrbuch für Kulinaristik“ und die Buchreihe „Wissenschaftsforum Kulinaristik“ erscheinen seit diesem Jahr im Würzburger Verlag Königshausen & Neumann. Thema des diesjährigen Jahrbuchs wird „Kulinaristik als Lebenswissenschaft“ sein, während die Buchreihe mit dem Band „Das Kulturthema Essen bei Thomas Mann“ fortgesetzt werden wird. Weitere Informationen finden sich unter Kulinaristik.net.

Die Materialität der Märkte

Qualität, Bewertung und Organisation im deutschen Obst- und Gemüsehandel

Wie funktioniert der Handel für Obst und Gemüse und welche Rolle spielt dabei die Materialität? Linda Hering beschreibt die Entwicklung und spezifische Formung des Obst- und Gemüsemarktes in Deutschland. Dabei geht sie auf die Rolle von konfligierenden Qualitätskonventionen ein und zeigt, wie materielle Formen Bewertungspraktiken stabilisieren. Die Konzeption von Obst und Gemüse als Biofakte ermöglicht dabei neue Einsichten in die Organisation des Handels. So werden unterschiedliche Erwartungen verschiedener Kontexte in die Waren eingeschrieben, am Ort des Verkaufs jedoch nur selektiv sichtbar gemacht.

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Ernährungswandel zwischen Hunger und Übergewicht

Für die im Juni 2021 veröffentlichte 3. Ausgabe der ‚Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen‘ verfasste das Vorstandsmitglied Regine Rehaag einen Hauptbeitrag. Im Zuge des globalen Ernährungswandels werden traditionelle Ernährungsmuster zunehmend durch einen urban-industriellen Ernährungsstil abgelöst. Der Anteil tierischer und vor allem hochverarbeiteter Nahrungsmittel nimmt stark zu, mit dramatischen Folgen für Klima und öffentliche Gesundheit. Die Pandemien Adipositas, Unterernährung und Klimawandel vereinen sich zu einer ‚globalen Syndemie‘, die besonders einkommensschwache Länder betrifft, in denen vor allem Frauen von einer doppelten Belastung durch Untergewicht und Adipositas im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation weiter verschärft und gezeigt, wie fragil die Ernährungssicherheit ist.

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5. Online-Forum EssKult.net

Mahlzeit und Care im Corona-Haushalt
Zu den pandemiebedingten Veränderungen in (Familien-)Haushalten im deutsch-japanischen Vergleich (6. Juli 2021 9.00 – 13.30 Uhr)

© Anna Shvets/Pexels

Nicht nur das öffentliche, sondern auch das Leben in den privaten Haushalten hat sich durch die COVID-19 Pandemie maßgeblich verändert. Fraglich ist, wie die Strukturen der privaten Haushalte in ihren vielfältigen Formen auf die Anforderungen reagieren. Im Frühjahr 2020 verzeichneten Deutschland und Japan im Vergleich mit anderen Ländern ein geringes Infektionsgeschehen. Galten sie in Europa bzw. in Asien als Vorbilder, schneiden beide Länder nach einem Jahr COVID-19 Pandemie aufgrund des verspäteten Impfbeginns und der im Vergleich moderaten, aber stetig steigenden Infektionszahlen im internationalen Vergleich zunehmend schlechter ab. Diese sich in beiden Ländern ähnelnde Situation macht einen Vergleich der damit angestoßenen Veränderung der häuslichen Arrangements möglich.

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Hunger und Soziale Arbeit

Das neue, von unserem Vereinsmitglied Christine Meyer verfasste Lehrbuch bietet einen Einstieg in die elementare Verbindung Sozialer Arbeit mit dem menschlichen Nahrungsbedürfnis. Gegenwärtig ist Hunger als menschliches Grundbedürfnis in der Sozialen Arbeit zur Nebensache geworden, obwohl beide konstitutiv miteinander verbunden sind. Aufgaben Sozialer Arbeit liegen, offensichtlich vor allem in den historischen Vorläufern, in der Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse.

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4. Online-Forum des Netzwerks Ernährungskultur ‚Der Lebensmitteleinzelhandel in Krisenzeiten‘ am 18.5.2021

Themenschwerpunkt des vierten Online-Forum in der Reihe ‚Ernährung in der Krise‘ ist der Handel mit Lebensmitteln unter der Fragestellung, wie sich der Ein- und Verkauf von Lebensmitteln in Corona-Zeiten stationär und online verändert haben und welche Chancen die Krise für eine nachhaltige Transformation der Lebensmittelversorgung im Alltag bringt.

Hier finden Sie das Programm des Online-Forums, das am 18. Mai 2021 von 14.30 bis 18 Uhr stattfindet.

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Frauen aus aller Frauen Länder gestalten die Zukunft Deutschlands

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Bei dieser Tagung geht es um das Geschlechterarrangement in der gesellschaftlichen Transformation. Unter den verschiedenen Beiträgen wird auch das Thema Ernährung und Gender von Dr. Parto Teherani-Krönner thematisiert. Dabei geht es um Wandel und Gestaltung der Mahlzeitenkultur und Ernährungssicherung durch Frauen in Zeiten der Pandemie und Umweltkrisen sowie dem Diskurs zu Food Ethics.

Meal Cultures – A New Concept in Food Security Debates on African Leafy Vegetables in Kenya and East Africa. J Agri Res

Call for Papers der Zeitschrift GENDER

Ernährungspraxis im Wandel: transformative Zusammenhänge von Geschlecht und Ernährung

Ernährung ist nicht bloß eine physische Notwendigkeit, sondern mit sozialen Praktiken verbunden, die eine starke Identifikations- und Distinktionsfunktion besitzen. Der Heftschwerpunkt thematisiert aus der Perspektive von Care-Theorie und feministischer Ökologiekritik, inwiefern Ernährung als Versorgungsarbeit sowie der Zugang zu Ressourcen der Nahrungsmittelproduktion zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt ist.

Herausgeberinnen sind Jana Rückert-John, Carla Wember und Sigrid Nieberle

Der vollständige Call findet sich hier auf Englisch und hier auf Deutsch oder gesammelt unter: https://www.gender-zeitschrift.de/call-for-papers-gz

Wir freuen uns auf zahlreiche Beitragsvorschläge!

3. Onlineforum EssKult.net

Chancen und Herausforderungen für einen nachhaltigen Ernährungs- und Essalltag in der Krise

© pixabay

Die anhaltende Corona-Pandemie stellt verschiedene Alltagsroutinen, auch des Essens und der Ernährung in Frage. Denn wenngleich auch in der Krise gegessen werden muss, stehen Probleme des Ernährungskonsums, wie die Besorgung der Lebensmittel, deren Qualität, ihre Zubereitung und schließlich deren Verzehr zur Disposition

Das Online Forum findet am 26. Januar 2021 von 15.00 bis 18.00 Uhr statt.
Hier finden sie das Programm der Veranstaltung

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Symposium: „Das Schlachthaus und die moderne Gesellschaft – eine problematische Beziehung“

© pixabay

Der Weg des Fleisches vom Tier auf den Teller nimmt seinen Weg in der modernen Gesellschaft mit
hoher Wahrscheinlichkeit über das Schlachthaus. Hausschlachtungen sind schon lange nur noch
eine Ausnahme von dieser Regel. Das Schlachthaus, das schon immer eine Fabrik war, ist eine gesellschaftliche Einrichtung, die exemplarisch für die Rationalisierung der Moderne steht: Produktion
ersetzte das Handwerk, überlieferte Vorschriften weichen strickten und komplexen Regeln, die animalische Präsenz des Ortes löste sich auf im sterilen und stillen Irgendwo der Provinz.

Auf dem am 25. und 26.Februar 2021 stattfindenden Symposium wird dieses Thema mit Beiträgen aus der eigenen Projektforschung und Gast-Vorträgen zur Diskussion gestellt.

Bis zum 20.02.2021 können sie sich mit einer Mail an folgende Adresse anmelden: fw-symposium@isinova.org

weiter Informationen / further Information:
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