Grenzenlos?

Über die kulinarische Kultur Europas

Dr. Gunther Hirschfelder. Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 62/63, 2017/18

Die Geschichte der Ernährungskultur ist fraglos eine Geschichte der Grenzüberschreitungen. Der scheinbar grenzenlose, globale Lebensstil, der sich gerade entwickelt, lässt sich an nichts so gut ablesen wie an der Ernährung: Der global lifestyle ist vor allem ein global foodstyle. Dabei sind einige Produkte und Zubereitungsarten besonders weitverbreitet und fungieren gewissermaßen als Globalisierungspioniere: Die großen Biermarken, Pizza, aber auch Energy-Drinks und zunehmend auch Sushi sind in diesem Kontext zu nennen und werden dabei oft bewusst als Lifestyle-Produkte verzehrt.

Den ganzen Text finden Sie hier.

 

Was passiert beim Schulessen?

Ethnographische Einblicke in den profanen Verpflegungsalltag von Bildungsinstitutionen

Die Studie legt erstmalig eine umfassende Ethnografie zum Alltag des Schulessens vor. Dabei wird nachgezeichnet, was Kinder und Jugendliche beim Mittagessen erleben, was sie mit ihrem Essen und miteinander tun und welche Rollen Erwachsene bei alledem übernehmen. Deutlich wird, dass das Mittagessen in der Schule ein bedeutsamer interaktiver Raum der Kinderkultur darstellt, der jedoch je nach Alter der Schülerinnen und Schüler mehr oder weniger stark von Erwachsenen reguliert wird.

  • Autoren: Lotte Rose, Rhea Seehaus

Hier finden Sie alle weiteren bibliografischen Informationen.

Das Essen der Kinder – Zwischen Pädagogisierung, Konsum und Kinder Kultur

Die Tagung des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung (ZKJF) in Kooperation mit Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit Technische Hochschule Köln, Forschungsschwerpunkt Bildungsräume in Kindheit und Familie, findet vom 06. bis zum 07. Dezember 2018 statt.

In der europäischen Kulturgeschichte der Moderne ist Ernährung eng mit pädagogischen Erwartungen und Zielen verknüpft. Dies zeigt sich aktuell in den kritischen Debatten zum Ernährungsverhalten westlicher Gesellschaften, in denen Ernährung und Essenssituationen als bedeutende Erziehungs-, Bildungs- und Präventionsgegenstände verhandelt werden.

Wir stellen Ihnen gerne das Tagungsprogramm und eine Wegbeschreibung im PDF-Format zum Download zu Verfügung.

Stellenanzeige

Das Max Rubner-Institut (MRI) ist eine Forschungs- und Beratungseinrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Institut für Ernährungsverhalten sucht einen wissenschaftlichen Mitarbeiter. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt zurzeit 19,5 Stunden.

Mit der Forschung am Institut für Ernährungsverhalten am Standort Karlsruhe des Max Rubner-Instituts soll ein Beitrag geleistet werden, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen zu steigern. Dabei wird das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung entsprechend der Sustainable Development Goals (SDG) verfolgt. In diesem Kontext sollen zukünftig sozialwissenschaftliche ernährungsassoziierte Frage-stellungen verstärkt umfassend und problemlösungsorientiert erforscht werden. Entsprechend soll die Expertise in Transformationsforschung und transdisziplinärer Forschung erweitert werden.
Sie bringen Ihr methodisches Fach– und Erfahrungswissen zur Gestaltung transdisziplinärer Forschungs-prozesse ein. Im Tandem mit einer Wissenschaftlerin aus dem Ernährungsbereich erarbeiten Sie passende Herangehensweisen für die transdisziplinäre Ausgestaltung eines Forschungsprojekts im Themenfeld ‚Ernährung und Alter‘ und begleiten die Projektgruppe bei der konzeptionellen Entwicklung.

 

Weitere Informationen erhalten Sie im PDF-Format.

Die Erde ist krank, aber sie wurde nicht vergiftet

In den achtziger Jahren, war die Sorge um unsere Umwelt ein zentrales Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Und obwohl wir heute wahrscheinlich insgesamt sogar mehr Umweltprobleme haben, bestimmen sie den gesellschaftlichen Diskurs in deutlich geringerem Umfang. Der Umweltdiskurs ist ‚versandet‘. Umweltprobleme sind kaum noch Anlass für Protest und Veröffentlichungen über Umweltfragen erreichen, wenn überhaupt, nur noch ein Nischenpublikum. Die Menschen haben ihr Krisenbewusstsein für die Umwelt verloren. Um Missstände als Krise zu deuten, braucht es neue Metaphern. Schlaglichter wie Waldsterben, Bienensterben, Klimawandel, Massentierhaltung sind alltäglich geworden und erzeugen kaum noch Betroffenheit. Vielleicht braucht es sogar Positivmetaphern, die ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier vermitteln.

Der Krieg gegen die Natur muss mit kreativen neuen Metaphern den Menschen wieder nahe gebracht werden, um die ökologischen Katastrophen unserer Welt wieder ins Gespräch zu bringen.

Den kompletten Artikel von Jan Grossarth aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitungszeitung vom 3. Juni 2018 finden Sie hier.

Essen und Soziale Arbeit – Eine Einführung

Köln, den 04.06.2018: Vor kurzen veröffentlichte Prof. Dr. Christine Meyer Ihr neues Buch „Essen und Soziale Arbeit- Eine Einführung“ aus der Reihe „Basiswissen Soziale Arbeit“.
  • Nebensache Essen? Einführung in ein vernachlässigtes Thema
  • Einstieg in die Reflexion alltäglicher Reproduktionsarbeit
  • Theoretische Grundlagen und Reflexionen zum Zusammenhang von Essen und Sozialer Arbeit

Das Lehrbuch bietet einen Einstieg in Fragen des Essens, die in allen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit täglich wiederkehrend von Bedeutung sind. Mit jeder angebotenen Mahlzeit in sozialpädagogischen Institutionen entstehen besondere soziale Situationen, in denen soziale Gruppen Zugehörigkeit erfahren können. Die Einführung liefert erstmals einen Überblick aus sozialpädagogischer Perspektive auf das komplexe Thema und dazugehörigen Aspekten, wie z.B. Ernährungsweisen, Esskulturen, Ernährungserziehung.

 

  • Autor: Prof. Dr. Christine Meyer
  • 247 Seiten
  • 1. Auflage 2018
  • ISBN 978-3-658-20291-0
  • Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
  • Preis: 20,55€
  • Auch als E-Book erhältlich ( 14,99€)

 

Künstliche Kost – Ernährung in Deutschland, 1840 bis heute

Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Wissen über Ernährung grundlegend. Aus einer Ganzheit von Lebensmittel und Speise wurde eine Mixtur von Stoffen. Wer von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten, später von Mineralstoffen und Vitaminen sprach, distanzierte sich vom täglichen Essen. Gleichzeitig konnte er jedoch messen und wägen, die Stoffe analysieren, Ernährung planen und verbessern. Neue Produkte wurden so möglich. Die neue »Künstliche Kost« war nahrhaft und schmackhaft, doch nicht länger von Herkunft geprägt. Sie verbreiterte die Lebensmittelpalette, erlaubte Versorgungssicherheit, schuf neue Risiken und entwertete die praktische Kochkunst. Der lange Schatten dieses neuen Wissens bestimmt bis heute unsere Lebensmittel, unser Essen. Dieses Buch bietet in fast hundert Unterkapiteln ein faszinierendes Panorama der Veränderungen der Ernährung seit Mitte des 19. Jahrhundert. Akteure in Wissenschaft, Wirtschaft und Staat rangen um die Konturen des Neuen, umgarnten fürsorglich die Konsumenten. Kriege und Krisen beschleunigten den Wandel, in Friedenszeiten verbreitete sich „künstliche Kost“ in den Massenmärkten. Der Autor untersucht, wie sich das Reden über Ernährung verändert hat, wie Werbung nötig wurde, wie Zusatzstoffe Bedeutung gewannen und Gebote und Verbote den Essalltag bis heute prägen. Wer um all dies weiß, wird reflektierter essen, wird einfachen Botschaften und Parolen nicht mehr folgen, und anders mit dem umgehen, was er sich einverleibt.

  • Autor: Uwe Spiekermann
  • 1. Auflage 2018
  • 948 Seiten mit 144 Abb. und 7 Tab. gebunden
  • ISBN 978-3-525-31719-8
  • Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
  • Preis: 60,00€
  • Auch als E-Book erhältlich

Einladung „Kulinarische Ethnologie“

Daniel Kofahl und Sebastian Schellhaas möchten Sie herzlich zur Veranstaltung „Kulinarische Ethnologie“ am 17. Mai ab 18.30 Uhr im Diderot Berlin einladen. Es handelt sich um den Book Launch und das Autorengespräch zur gleichnamigen Publikation, die von der Deutschen Akademie für Kulinaristik sowie der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie gefördert worden ist.

Die Herausgeber des Buchs sowie mehrere Autorinnen und Autoren sind an diesem Abend vor Ort. Zur Begleitung werden thematisch passende Snacks serviert. Tickets können im Vorverkauf über die Website des Diderot (http://diderot-berlin.de/veranstaltungen/kulinarische-ethnologie) gebucht werden.

Verlängerung des Call for Papers für das Panel „Alltag nach der Flucht: Ernährung und andere Konsumpraktiken“

– Die Einreichungsfrist wurde bis zum 11.4.2018 verlängert! –

4.-6. Oktober 2018

am Zentrum Flucht und Migration in Eichstätt

 

Die Forschung zu Fluchtmigration und gesellschaftlicher Teilhabe verfolgt bislang selten Perspektiven, die sich mit dem Alltag von Geflüchteten und insbesondere dem alltäglichen Konsum auseinandersetzen. Im Hinblick auf Geflüchtete stehen Forschungsarbeiten, die einerseits die Bedeutung von Autonomie im Kontext von Ernährungs- und Konsumpraktiken, andererseits die strukturellen Bedingungen, unter denen diese im Spannungsfeld von Fremd-und Selbstversorgung organisiert werden (z.B. Möglichkeiten der Selbstversorgung, Verfügbarkeit bestimmter Produkte, zeitliche/räumliche/finanzielle Restriktionen, aber auch besondere Bedürfnisse und Handlungsstrategien, um sie zu befriedigen) untersuchen, noch weitgehend aus.

Ziel des Panels ist es deshalb, laufende Forschungsarbeiten zusammenzubringen und den Austausch in diesem jungen Forschungsfeld anzuregen. Entsprechend sind Beiträge gewünscht, die sich empirisch mit Ernährung und Konsum von Geflüchteten auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf Konsum- und Ernährungspraktiken, verstanden sowohl als Praktiken des Auswählens, Erwerbens, Auf-/Zubereitens und Verbrauchens/Essens als auch des Geschmacks.

Vortragsvorschläge (mit einer Abstract-Länge von max. 250 Wörtern) können bis zum 11.4.2018 als Word Dokument oder PDF via witterhold@politikwissenschaft.uni-siegen.de eingereicht werden.

Alle wichtigen Infos stehen hier zum Download im PDF-Format zur Verfügung.

proJugend – Ess-Kulturen Jugendlicher

Ernährung steht heutzutage besonders bei Jugendlichen im Fokus. Sie ist ein Medium über dass Menschen ihre Kultur, Lebenseinstellung, Fitness und ihr Gesundheitsbewusstsein vermitteln. Man präsentiert, kommentiert sein Essen und muss sich auch oft dafür rechtfertigen. Das Croissant sei zu fett, der Salat in einer Wegwerfschale, solche Sätze sind an der Tagesordnung. Doch warum ist das so? Und wie geht man damit um?

Gunther Hirschfelder und Markus Schreckhaas versuchen Anregungen für einen Leitfaden zu geben.

Den gesamten Text finden Sie hier.